Programmjahr 2024/25 - Kurs 4
Intelligenz und Bildung
Elsbeth Stern, Prof. Dr., Leiterin Institut für Verhaltenswissenschaften, ETH Zürich
Abgesagt wegen Erkrankung der Referentin
Intelligenz ist eine stabile Eigenschaft, die wir uns in der Regel von der Jugend bis ins Alter bewahren. Aber Menschen lernen unterschiedlich schnell und gründlich und unterscheiden sich in ihrer Fähigkeit zum präzisen und schlussfolgernden Denken. Zur Entfaltung des jeweiligen Potentials tragen Eltern, die ihren Kindern emotional zugetan sind, auf deren Interessen eingehen und ihnen von Anfang an viel sprachliche Zuwendung geben ebenso bei wie Lehrerinnen und Lehrer mit passender Förderung. Intelligente Kinder aus nicht-akademischen Familien hatten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts dank der Ausweitung der Universitätsbildung gute Chancen auf den Zugang zu Gymnasium und Universität. Mittlerweile hat sich die Anzahl der Hochschulabsolventinnen und -absolventen stabilisiert, und es ist Konsens, dass die Gymnasialquoten nicht erhöht werden sollen. Damit müssen Fragen zur Bildungsgerechtigkeit neu gestellt werden:
- Wie misst man Intelligenz?
- Wie muss man genetisch bedingte Intelligenzunterschiede verstehen?
- Was heisst das in Bezug auf das Lehren und Lernen?
- Welche Rolle spielt die soziale Herkunft bei der Förderung intelligenter Kinder und Jugendlicher?
- Bevorzugen gegenwärtige bildungspolitische Steuerungsinstrumente eher Intelligenz oder soziale Herkunft, und welche gesellschaftlichen Konsequenzen sind zu erwarten, wenn letztere sich durchsetzt?
Solche und ähnliche Fragen diskutiert Elsbeth Stern aus der Perspektive der Intelligenz- und Lernforschung sowie aus der Bildungspolitik.