Programmjahr 2024/25 - Kurs 19
Die ersten 100 Tage der (nicht ganz so) neuen US-Präsidentschaft
Claudia Franziska Brühwiler, Prof. Dr., Universität St. Gallen
Noch wissen wir nicht, wer im Januar 2025 den Eid auf die US-Verfassung ablegen und die nächsten vier Jahre im Weissen Haus wirken wird (*). Doch wir können davon ausgehen, dass es kein Unbekannter sein wird: Donald J. Trump und Joe Biden stehen am 5. November erneut zur Wahl – ein Déjà-vu der besonderen Art. Während die Protagonisten dieselben sind, so müssen sie ihre Wahlversprechen anpassen und sich veränderten Bedingungen stellen. Zwar setzt Joe Biden erneut auf die Angst vieler Wähler, eine Wiederwahl Trumps könnte verheerende politische Konsequenzen haben. Gleichzeitig hat er seine eigenen demokratischen Wähler enttäuscht und muss besonders in der Wirtschafts- und Migrationspolitik neue Akzente setzen. Derweil nehmen Trumps Probleme mit der Justiz kein Ende und auch er muss sich daran messen lassen, was er einst versprochen und (nicht) eingelöst hat.
Wer auch immer das Rennen macht: In den ersten Monaten (zurück) im Amt werden wichtige Weichen gestellt - und der Weg nach vorne zeichnet sich endlich ab. Wir blicken gemeinsam kritisch auf diese Weichenstellungen und diskutieren mögliche Reiserouten.
(*) Zum Zeitpunkt der Drucklegung dieses Textes war noch nicht bekannt, dass Joe Biden auf die Präsidentschaftskandidatur verzichtet. Claudia Franziska Brühwiler wird in ihrem Vortrag selbstverständlich Bidens Rückzug und die Kandidatur seiner Vizepräsidentin Kamala Harris thematisieren und die neusten Entwicklungen kommentieren.